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Was sind Qi Gong und Tai Ji Quan?

Bei beiden Methoden handelt es sich um Übungen, die nach chinesischer Vorstellung der "Lebenspflege", d.h. der Erhaltung eines gesunden und harmonischen Lebens dienen. In ihrem Mittelpunkt stehen die Bewahrung und die Lenkung der feinstofflichen Wirkkräfte im Menschen, seines sogenannten Qi. Nach Ansicht chinesischer Gelehrter bedürfen diese nicht sicht- oder meßbaren, wohl aber erspürbaren Kräfte einer ständigen Kultivierung durch Übungen, die so alt sind wie die Traditionelle Chinesische Medizin selbst, also über 2000 Jahre.
 

Diese Qi-Übungen (wie man "Qi Gong" in etwa übersetzen kann) beruhen auf bestimmten Körperhaltungen, Atemtechniken und dem Einsatz der Vorstellungskraft, was sowohl in Ruhe, als auch in Bewegung praktiziert werden kann. Wesentlicher Bestandteil dieser Praktiken ist eine durch fortgesetztes Üben immer mehr vervollkommnete meditative Konzentration, die dem Übenden eine zunehmende Entfaltung seiner inneren Kräfte und Fähigkeiten ermöglicht. Dabei folgt das Qi den Vorstellungen des Übenden, die dadurch Einfluß auf die körperliche Realität gewinnen und helfen, den menschlichen Organismus gesund und leistungsfähig zu erhalten. Es gibt auch eine medizinische Anwendung des Qi Gong, bei der spezielle Übungen eingesetzt werden, um die Selbstheilungskräfte zu stärken und die Behandlung von Krankheiten zu unterstützen.

In China gibt es hunderte von verschiedenen Qi Gong Formen, von denen eine zunehmende Zahl auch in Deutschland unterrichtet und praktiziert wird. Die einzelnen Übungen sind Bildern oder Aktivitäten in der Natur nachgestellt und insbesondere dem Verhalten verschiedener Tiere abgelauscht. Sie haben Namen wie: "den Berg schieben", "die Wolken zerteilen", "wie eine Kiefer stehen" oder "der Kranich breitet seine Flügel aus".

In China werden die Prinzipien des Qi Gong auch beim Praktizieren von Kampfkünsten angewendet. Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang eine Form des Faustkampfes, das sogenannte Tai Ji Quan. Die Angriffs- und Abwehrtechniken dieser Kampfkunst werden in einer bestimmten Form aneinandergereiht und verlangsamt geübt, so daß diese Bewegungen in einer Art Schattenboxen immer weiter vervollkommnet werden können. Heutzutage werden sie in der Regel ohne den Selbstverteidigungsaspekt in ähnlicher Art und Weise wie die anderen Formen des Qi Gong als Übungsfolge zur Gesunderhaltung praktiziert. Die Anzahl der einzelnen Übungen ist dabei größer als beim Qi Gong und die Ausführung in der Regel schwieriger. Dafür ist bei ihnen der ursprüngliche Angriffs- bzw. Abwehrzweck noch zu erkennen und zu erspüren.

 

Qi Gong und Tai Ji Quan werden in der Regel in Gruppen unterrichtet. In diesem Zusammenhang lernen sie oft auch Dehnübungen für die Leitbahnen des Qi, die Ihnen helfen sollen, Blockaden im Fluß dieser Wirkkräfte zu lösen. Sie lernen dann eine Folge von Bewegungen, wobei es nicht so sehr auf deren "perfekte" Durchführung ankommt, sondern auf die innere Beteiligung und die Kultivierung eines Gefühls von Harmonie und Achtsamkeit beim Üben.


 

Diese Übungen sind für alle Menschen geeignet, die bereit sind, durch eigene Aktivitäten zur Erhaltung oder Wiedergewinnung ihrer Gesundheit beizutragen. Außer der Zeit für das Erlernen erfordern sie auch die Disziplin für regelmäßiges, am besten tägliches Üben. Wer Freude an dieser Art von Bewegungen und Vorstellungen hat, profitiert natürlich am meisten von ihrer Anwendung.

Die Übungen können unterstützend bei einer Vielzahl von chronischen Krankheiten eingesetzt werden, vor allem wenn die Atemwege, das Herz, der Kreislauf, der Verdauungstrakt, die Gelenke oder das Nervensystem betroffen sind. Selbst bei schweren System- oder Krebserkrankungen können sie Teil eines umfassenden Therapiekonzeptes sein. Auch für ältere, bewegungseingeschränkte oder gebrechliche Menschen gibt es passende Übungen. In jedem Fall werden durch regelmäßiges Üben in ganz praktischer Art und Weise salutogenetische Behandlungskonzepte verwirklicht, d.h. die gesundheitsfördernden Kräfte des Organismus werden gestärkt und eine zuversichtliche Einstellung in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten gefördert.




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